Schröpfen

Was Medikamente nicht heilen,

                                   das heilt das Eisen.

                                   Was das Eisen nicht heilt,

                                   heilt das Feuer,

                                   und was das Feuer nicht heilt,

                                   das ist unheilbar.

                                                                       Hippokrates


Die Technik des Schröpfens ist seit Hunderten, ja Tausenden von Jahren bekannt. Bereits auf den Zeichnungen aus ägyptischen Pyramiden finden sich Ärzte, die mit Kuhhörnern schröpfen.

Was ist ein ausleitendes Verfahren?

Die Grundidee des Ausleitungsverfahren besteht zum einen in der Auffassung, dass jedes Organ über das Nervensystem mit einem oder mehreren Hautbezirken (Reflexzonen) in wechselseitiger Verbindung stehen. Auf diesem Wege können Erkrankungen innerer Organe beispielsweise zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit eines Hautbezirkes führen. Auf dem umgekehrten Weg ist es möglich, durch Reizung einer Reflexzone das zugehörige Organ therapeutisch „anzusprechen“, um die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.

Zum anderen kommt bei Ausleitungsverfahren die Auffassung zum Tragen, dass viele Krankheiten durch die Ablagerung von Stoffwechselendprodukten (=“Schlacken“), oder durch falsche Zusammensetzung bzw. Verteilung der verschiedenen Säfte in den Geweben der Organe entstehen.

Mir dem Ausleitungsverfahren versucht der behandelnde Arzt in gestörte und somit krankhafte Funktionen des Körpers heilend einzugreifen, indem er durch verschiedene Vorgehensweisen die Ausscheidungstätigkeit von Haut, Nieren und Darm anregt und somit der Organismus von schmerz- und entzündungserregenden Stoffen befreit wird. Eines dieser sogenannten Reizverfahren ist das Schröpfen.

Trockenes und blutiges Schröpfen          

Es wird grob unterschieden zwischen dem trockenem Schröpfen und dem blutigen. Beim blutigen Schröpfen wird vor dem Ansetzen der Schröpfköpfe die Haut mit  angeritzt, so daß Blut austreten kann.

In beiden Fällen wird mit einem Schröpfglas ein Vakuum auf der Haut erzeugt. Die Haut wird eingesogen, und innerhalb von Sekunden entsteht an dieser Stelle eine Art Bluterguss. Der Schröpfvorgang dauert etwa 20 Minuten, die Schröpfstelle bleibt meist für Tage sichtbar. In einer Sitzung werden meist mehrere Gläser gesetzt, abhängig selbstverständlích vom jeweiligen Beschwerdebild.

Es ist aber auch möglich, Reflexzonen des Rückens in Kombination mit ätherischen Ölen – die selbst noch therapeutische Wirkung haben – mit den Schröpfköpfen zu massieren.

Der Erfolg, der sich mit dieser Behandlung erreichen lässt beispielsweise bei akutem Hexenschuß oder steifem Nacken, beruht auf einer Art Entzündung im behandelten Gebiet, bei der vermehrt Abwehrkörper einwandern, die Durchblutung angekurbelt und das verkrampfte und verhärtete Gewebe weich und warm wird.

In der Praxis kommt das Schröpfen am meisten bei Verspannungen der Wirbelsäule zum Einsatz – sowohl Hals- als auch Brust- und Lendenwirbelsäule, aber auch bei Migäne, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Störungen und Depressionen..